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Meret 1938

Immer wieder Basel

Von Paris aus knüpfte Meret Oppenheim an ihre Basler Kontakte an. Doch bei ihrer ersten Einzelausstellung 1936 in der Galerie Schulthess bekam sie ein Klima der Ablehnung zu spüren.
Es fehle noch am Verständnis dieser Kunst, äußerte sich ein Kritiker der Basler Nachrichten, hier bezogen auf das Objekt "mein Kindermädchen", eher noch zurückhaltend.
Dennoch kehrte Meret Oppenheim bald darauf aus Paris zurück und wohnte bei ihrer Familie im Klingenthal. Sie beschloss, mittlerweile 25 Jahre alt, noch einmal zur Schule zu gehen und das Handwerk der Malerei an der Allgemeinen Gewerbeschule "richtig" zu erlernen. In dieser Zeit entstand das Ölbild "Die Steinfrau".



Klingental

Bald nach Kriegsausbruch zogen die Eltern mit der verwitweten Grossmutter in deren Sommerwohnsitz nach Carona im Tessin. Das Haus im Klingenthal wurde bis auf Merets kleines Zimmer vermietet, weil man auf Einnahmen angewiesen war.



Gruppe 33

In Basel hatte Meret Oppenheim wieder die Freunde getroffen, die sie schon vor ihrem Wegzug nach Paris kennengelernt hatte, wie etwa Otto Abt, Paul Camenisch, Walter Kurt Wiemken und Irene Zurkinden. Sie hatten sich mit anderen zu der progressiven (Künstler) "Gruppe 33" zusammengeschlossen, an deren Aktivitäten sich auch Meret Oppenheim beteiligte.
Im Januar 1941 wurde Wiemken in einer Schlucht im Tessin tot aufgefunden. "Er hatte das Grauen der Welt nicht mehr ertragen können" war Merets Kommentar dazu.



Rheinsprung 6

In den Jahren der politischen Bedrohung besaß das Fasnachtstreiben eine wichtige Funktion als Möglichkeit, Ängste und Protest zu formulieren. Meret beteiligte sich mit ihren Künstlerfreunden aktiv an der Basler Fasnacht. Das Spiel der Verwandlung, der Maskerade, des Versteckens und der sinnlichen Ausgelassenheit entsprach ihrem Wesen.
1945 lernte sie Wolfgang von La Roche kennen. Er bewohnte das Haus "Zum wilden Mann" am Rheinsprung 6.



Rheinsprung 6

In Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen war Meret Oppenheim stets in Basel präsent. Bis zuletzt, als sie im Atelier Fanal an der bibliophilen Edition "Caroline" arbeitete, einer Sammlung von Grafiken und Gedichten. Sie starb plötzlich am 15. November 1985 im Kantonsspital, am Tag der Vernissage.

Mit der Verleihung ihres Kunstpreises 1974 erschien die Stadt Basel erneut in der Biographie dieser Künstlerin, deren
Dankesrede vielbeachtet und zitiert wurde.