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Karte ans Wirtheli

Allerliebstes Wirtheli

... so beginnen viele Briefe und Postkarten von Meret Oppenheim an ihr ehemaliges Kindermädchen. Bis kurz vor ihrem Tod hat sie ihr aus vielen Orten geschrieben, und ihr erzählt von bevorstehenden Ausstellungen , von ihrer Arbeit und allem was sie bewegte, und sich sehr um die Gesundheit des "lieben Wirtheli" gesorgt.


Margarethe Wirth (mitte)

Margarete Wirth stammte aus Görlitz. Sie war ausgebildete Kinderkrankenschwester und bewarb sich 1913 in Berlin auf eine Annonce hin bei dem Arztehepaar Dr. Oppenheim.
Das war kurz vor der Geburt deren ersten Kindes Meret am 13. Oktober.



Margarethe Wirth

Als bald darauf der Umzug nach Steinen fällig wurde, ging sie mit. Sie fühlte sich wohl bei der Familie des Arztes und gehörte bald ganz dazu. Von allen wurde sie nur "Wirthi" oder "Wirtheli" genannt. Dr. Oppenheim schrieb ihr einmal:
"Ich danke Gott für den Tag, an dem Sie bei uns erschienen sind".
Margarethe Wirth heiratete in Steinen Otto Schilling (Schlosserei).
Als die Arztfamilie emigrieren mußte, blieb sie in Lörrach zurück. Das Ehepaar bekam einen Sohn, der heute in Badenweiler lebt.



Margarethe Schilling

Margarethe Schilling verlor ihren Mann 1944 bei einem Bombenangriff. Sie starb mit über 90 Jahren nach Meret Oppenheim.
"Margarethe Schilling nahm Anteil an den Sorgen und Problemen anderer.



"Mein Kindermädchen"

Von ihren eigenen sprach sie kaum. Meret war ihr ausgesprochener Liebling, und sie verfolgte aufmerksam ihre künstlerische Karriere. Nur mit dem hohen Nikotinkonsum ihres ehemaligen Schützlings war das "Wirtheli" nicht einverstanden" erzählt eine Verwandte.
"Ihre sozialkritischen Gedanken zur Situation von Hausangestellten hat Meret Oppenheim in ihrem surrealistischen Werk "Ma gouvernante, my nurse , mein Kindermädchen" zum Ausdruck gebracht."